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Wie skaliere ich content marketing mit zwei personen team, ohne contentqualität zu opfern

Wie skaliere ich content marketing mit zwei personen team, ohne contentqualität zu opfern

Als Gründerin und leitende Autorin von Hgd Team habe ich oft mit kleinen Content-Teams gearbeitet — manchmal sind wir nur zu zweit. Die Herausforderung ist immer die gleiche: Wie skaliere ich Content Marketing mit einem Zwei-Personen-Team, ohne die Qualität zu opfern? In diesem Beitrag teile ich meine erprobten Vorgehensweisen, Tools und konkrete Arbeitsteilungen, die mir geholfen haben, mehr Reichweite und Wirkung zu erzielen, ohne in hektische Überproduktion zu verfallen.

Priorität: Klarheit über Ziele und Zielgruppen

Von Anfang an muss klar sein, was Content leisten soll. Für mich sind das meist drei Dinge: Sichtbarkeit (SEO & Reichweite), Lead-Generierung (Conversions) und Kundenbindung (Retention). Wenn Sie diese Prioritäten festlegen, lassen sich Themen, Formate und Frequenz viel gezielter planen — das spart Zeit und schützt die Qualität.

Fragen, die ich regelmäßig beantworte, bevor ich einen Content-Plan erstelle:

  • Welche Geschäftsziele unterstützen wir mit diesem Content?
  • Welche Zielgruppe sprechen wir an, und welche Fragen beantwortet der Content konkret?
  • Welches Ergebnis messen wir (Traffic, Leads, Sales, Engagement)?
  • Arbeitsteilung in einem Zwei-Personen-Team

    In einem Team zu zweit lohnt sich klare Rollenaufteilung. In meinen Projekten hat sich folgendes Modell bewährt:

    Rolle Hauptaufgaben
    Strategin / Redaktionsleitung Content-Strategie, Themenplanung, SEO-Briefings, Performance-Analyse, Stakeholder-Kommunikation
    Produktion / Distribution Texte erstellen, Visuals gestalten, Social Posts planen, E-Mail-Kampagnen aufsetzen, Publishing

    Dieses Modell lässt sich rotieren: Mal übernimmt Person A Strategie, Person B Produktion, im nächsten Quartal wechseln die Rollen teilweise. Der Vorteil: beide bleiben vielseitig und sind nicht auf eine Nische beschränkt.

    Systeme statt Zufall: Prozesse, Templates und Checklisten

    Wenn nur zwei Personen verfügbar sind, gewinnt jeder Prozess an Bedeutung. Ich investiere Zeit in Vorlagen und Checklisten, weil sie langfristig viel Zeit sparen und die Qualität konsistent halten.

  • Redaktionskalender: Ein gemeinsamer Kalender in Notion, Airtable oder Google Sheets mit Themen, Keywords, Ziel-CTA, Verantwortlichen und Deadlines.
  • Briefing-Template: Kurzes SEO-Briefing (Hauptkeyword, Nebenkeywords, Suchintention), Zielgruppe, gewünschte Struktur (H1/H2), CTA, interne Links.
  • Produktionscheckliste: SEO-Check, Bild- und Rechte-Check, interne Links, CTA, Lesbarkeitstest (Flesch), finale QA.
  • Ich nutze häufig Notion für den Workflow und Airtable, wenn ich komplexere Filter/Views brauche. Für schnelle Social-Planung ist Buffer oder Later praktisch.

    Content-Pyramide: Mehr mit weniger Aufwand

    Eine Methode, die ich konsequent einsetze, ist die Content-Pyramide. Aus einem Kernstück Content (z. B. einem ausführlichen Leitfaden) entstehen mehrere Mikroformate:

  • Longread/Leitfaden (Blog)
  • 5–10 Social-Mini-Posts (LinkedIn, X)
  • 1–2 Grafiken/Infografiken (Instagram, LinkedIn)
  • Kurzes Video-Clip / Reels (TikTok, Instagram)
  • Newsletter-Auszug
  • So haben wir eine Hauptarbeit — die gründliche Recherche und das Schreiben — und viele verteilte Outputs, die wenig zusätzliche Erstellungskosten verursachen. Ich plane in Sprints: Ein Tag Research & Longread, ein Tag Aufbereitung in Micro-Content.

    Qualität sichern: Review- und Feedback-Rituale

    Qualität wird oft durch zu viel Hektik geopfert. Bei uns gilt deshalb:

  • Jedes Stück Content durchläuft mindestens 2 Feedback-Runden.
  • Die zweite Person ist immer der kritische Reviewer — sie checkt Fakten, Sprache, CTA und Performance-Hypothese.
  • Wöchentliche 30-minütige Review-Session: Was hat funktioniert? Was nicht? Wer übernimmt Nachbesserungen?
  • Das nimmt zwar Zeit, verhindert aber Fehler, die später viel größer kosten (Reputationsschäden, Rückrufe, verlorene Leads).

    Automation und Smarte Tools — wo sie wirklich helfen

    Automatisierung ist keine Zauberei, sie ist Zeitmultiplikator. Aber: Automation darf die Qualität nicht aushebeln. Ich setze gezielt ein:

  • SEO-Tools: Ahrefs oder Semrush für Themenrecherche und Keyword-Priorisierung.
  • Schreib- und Assistenz-Tools: ChatGPT für erste Gliederungen, Formulierungen oder Meta-Descriptions — immer mit menschlicher Nachbearbeitung.
  • Design: Canva für schnelle Visuals, Adobe für hochqualitative Assets.
  • Automatisierung: Zapier/Make für wiederkehrende Publikations-Aufgaben (z. B. Blog-Post → Social-Queue).
  • Analytics: Google Analytics + Search Console + LinkedIn-Analytics zur Performance-Evaluierung.
  • Wichtig ist: Automations-Skripte sollen Routineaufgaben übernehmen, nicht die kreative Entscheidung. Ich formuliere das so: Tools unterstützen, Menschen entscheiden.

    Frequenz vs. Qualität: Wie oft posten?

    Qualität schlägt Quantität — besonders mit zwei Personen. Meine Empfehlung:

  • 1–2 hochwertige Blogposts / Monat (SEO-optimiert und Evergreen)
  • 1 Longform-Newsletter / Monat
  • 2–3 Social-Posts pro Woche, abgeleitet aus Kerncontent
  • Besser wenige, aber starke Inhalte als viele mittelmäßige Beiträge. Evergreen-Inhalte lassen sich über Monate performen, während schnellere Social-Formate die Sichtbarkeit erhöhen.

    Content-Performance messen und anpassen

    Ohne Metriken bleibt vieles Bauchgefühl. Ich tracke drei Ebenen:

  • Reichweite: Organischer Traffic, Impressionen, Follower-Wachstum.
  • Engagement: CTR, Verweildauer, Shares, Kommentare.
  • Geschäftsziele: Leads, Demo-Anfragen, Sales-Opportunities, MQLs.
  • Monatliche Reports mit wenigen KPIs (max. 6) reichen, um Prioritäten zu setzen. Wenn ein Format klar performt, allociere ich mehr Ressourcen darauf und kürze weniger wirksame Inhalte.

    Skalierungs-Hebel: Outsourcing und Co-Creation

    Wenn das Workload wächst, nutze ich zielgerichtetes Outsourcing, ohne die Qualität zu verwässern:

  • Freelance-Texter für Rohentwürfe (mit strengem Briefing)
  • Designer für Templates und wiederkehrende Visuals
  • Content-Partner für Gastbeiträge oder Co-Produktionen — das erweitert Reichweite und spart Ressourcen
  • Wichtig: Outsourcing erfolgt nach klaren Qualitätskriterien und mit definierten Editier-Rechten. Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht, wenn Briefings zu offen sind.

    Beispiele aus der Praxis

    Ein Kunde von mir (B2B-SaaS) hatte nur zwei Marketingmitarbeiter. Wir reduzierten die Blog-Frequenz, investierten zwei Monate in drei Evergreen-Leitfäden und nutzten diese als Basis für 24 Social-Assets und 3 Webinare. Ergebnis: 40% mehr organischer Traffic auf den Leitfäden und eine 25% höhere Lead-Conversion aus Webinaren — bei weniger Aufwand pro Woche.

    Ein anderes Projekt (Mittelstand) setzte auf eine Mischung aus internen Experten-Interviews und minimalem Outsourcing für Transkripte. So entstanden hochwertige Case Studies, ohne die Produktion ins Stocken zu bringen.

    Mein Mantra für zwei Personen

    Systems over hustle. Mit klaren Prozessen, einer strikten Priorisierung und smartem Einsatz von Tools und Freelancern können zwei Personen Content skalieren — und zwar qualitativ hochwertig. Die Kunst besteht darin, den Fokus nicht zu verlieren: Weniger, dafür besser und messbar.

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